Das Aktivstall Konzept

Als wir uns dazu entschlossen unseren Hof vollständig auf die Pferdehaltung umzustellen, stellte sich uns die Frage, welches Haltungskonzept für Pferd und Reiter optimal ist. Die Aspekte artgerechte Haltung, Tierbedürfnisse und Tierwohl, Convenience für den Pferdehalter, Nachhaltigkeit und Investitionskosten spielten dabei eine wesentliche Rolle. Lesen Sie hier, welche Vorteile das Aktivstall bzw. Bewegungsstall-Konzept bietet und wie es im Detail funktioniert.

Aktivstall – artgerechte Pferdehaltung

Reiten ist viel mehr als nur eine Sportart. Die innige Verbindung, die Tier und Halter eingehen, ist meistens der Grund für den Wunsch nach dem eigenen Pferd. Schnell stellt sich jedoch die Frage nach der geeigneten Unterbringung. Immer mehr Pferdebesitzer legen größten Wert darauf, dass das Tier möglichst artgerecht untergebracht wird.

In einem Aktivstall, ein Konzept, das seit rund 20 Jahren angewendet wird, versucht man, die Bedürfnisse der Pferde bestmöglich zu erfüllen.

Artgerechte Haltung von Pferden – Der Aktivstall

Bei der Haltung von Pferden gibt es durchaus viel Spielraum. Man unterscheidet hier grob zwischen klassischer Boxenhaltung, dem Offenstall und dem Aktivstall. Jedes Modell hat seine Berechtigung und kann besonders für den Pferdehalter gut argumentiert werden.

Doch was würde sich ein Pferd wünschen?

Die Lebensweise der Wildpferde zum Vorbild

Ja es gibt sie noch – Deutschlands wild lebende Pferde.

Du findest sie in deutschen Naturparks und Naturschutzgebieten, wo sie in Sozialverbänden zusammenleben. In diesen geschützten Gebieten befinden sich ausreichend Weideflächen, die das Überleben der Tiere gewährleisten. Sie sind dabei völlig auf sich gestellt. Einen Pferdestall kennen sie nicht. Auf der Suche nach Futter sind sie ständig in Bewegung. Schutz vor Regen oder Sonne finden die Tiere unter Baumkronen. Bewegungsfreiheit und ständige Sozialkontakte prägen den Alltag der wilden Pferde. Wälzen im Sand, grasen auf der Weide, gegenseitiges Putzen, Rivalitätskämpfe unter Junghengsten und regelmäßiger Nachwuchs sind Teil ihrer Lebensweise. Ihrem Instinkt folgend meistern sie den Alltag im Jahreskreis der freien Natur.

Viele Pferdehofbetreiber und Pferdebesitzer möchten ein Leben für ihre Pferde, das ihren naturgegebenen Verhaltensweisen entspricht. Die praktische Umsetzbarkeit darf aber dabei nicht außer Acht gelassen werden.

Ein Pferdestall fürs Pferdewohl

Die artgerechte Haltung von Pferden wird Pferdebesitzern wichtiger denn je. Das Leben eines wilden Pferdes im Hinterkopf habend suchen sie nach einem Pferdestall oder einer Pferdepension, die gänzlich auf das Pferdewohl ausgerichtet sind. Aber auch das ausleben der Interessen des Reiters ermöglicht.

Pferde, deren Bedürfnisse optimal gestillt werden, erfreuen sich einer längeren Lebensdauer. Sie sind vitaler, entspannter und auch leistungsbereiter. Glücklich und gesund soll das Pferd sein und sich in seiner Umgebung im Pferdestall wohlfühlen.

Unser Reiterhof versucht genau dem gerecht zu werden. Mit dem Hersteller Schauer und seinem Active Horse System haben wir die Technik eines der besten Anbieter auf unseren Hof geholt. Mit der Installation dieses intelligenten Systems sind viele Vorteile für die Haltung und Fütterung der Pferde möglich.

Informiere dich gern auf den folgenden Seiten über die Eigenschaften eines Aktivstalls und die damit verbundene artgerechte Haltung.

Wer nicht den Luxus genießt, täglichen Kontakt zu seinem Tier zu haben, muss sich einen verlässlichen Partner für die Versorgung seines Pferdes suchen. Ein ganz besonderes Konzept der Pferdehaltung stellt das sogenannte Aktivstallkonzept dar. Hierbei wird noch mehr auf das Pferdewohl und die natürlichen Bedürfnisse der Pferde geachtet.

Haltungsformen:
von Aktivstall bis Robusthaltung

Die Entscheidung ist gefallen, ein neuer Stall fürs Pferd muss her. Gerade Neubesitzer, die das erste Mal eine Anschaffung eines Pferdes planen, sind verunsichert von der Auswahl der passenden Haltungsform. Kaum ein Pferdehalter wird bestreiten, dass er die artgerechte Haltung als oberstes Ziel für seinen Liebling ansieht. Doch wie das im Einzelfall aussieht, ist durchaus unterschiedlich.

Aktivstall Andreashof

Robusthaltung

Grundsätzlich ist das Pferd ein Weidetier, es braucht also den Auslauf auf grünem Gras.

Dort zieht es im Normalfall gemächlich seine Bahnen, während es die nötige Futtermenge in aller Ruhe grasend aufnimmt. Diesem Leben am nächsten kommt man mit der Robusthaltung:

Dort leben Pferde ganzjährig draußen auf großen Weiden. Bäume und luftige Unterstände bieten Schutz vor Wind und Wetter. Übrigens gibt die EU-Tierschutzlinie einen solchen Unterstand ganz klar vor, um die Gesundheit der Pferde zu schützen.

Aktivstall Andreashof

Offenstall

Der klassische Offenstall, der recht weit verbreitet ist, bietet Pferden einen großen, überdachten Bereich auf einer Koppel oder einem befestigten Platz. Hier leben mehrere Pferde zusammen, was für den Sozialkontakt der Herdentiere wichtig ist. Allerdings kommt es hier nicht selten zu Konflikten, wenn etwa ranghohe Tiere den rangniedrigeren den Gang zur Futterstelle verwehren. Oft werden darum Bereiche abgetrennt oder mehrere Eingänge geschaffen, damit die Tiere einander ausweichen können.

Gruppenauslaufhaltung / Aktivstall

Auch in der Gruppenauslaufhaltung haben die Tiere viel Freigang und leben im Herdenverband. In dieser Version sind Laufstall oder Offenstall direkt mit der Weide verbunden, jederzeit können die Tiere von einem Bereich in den anderen wechseln. In unserer Version der Gruppenauslaufhaltung, dem Aktivstall, wurde das Konzept noch einmal optimiert.

Die auch als Bewegungsstall bekannte Haltungsform hat thematisch gegliederte Bereiche, etwa die Futterstellen, mehrere Ruhebereiche, gemütliche Komfortzonen, wo sich das Huftier genüsslich wälzen kann. Feste Laufwege und Auslaufflächen mit verschiedenen Bodenbelägen animieren zur gesunden und lebenswichtigen Bewegung.

Neben diesen offenen Haltungsformen gibt es weitere. Glücklicherweise inzwischen gemäß Tierschutzgesetz §2 Absatz 1 verboten ist die traditionelle Ständerhaltung, in der Pferde Tag und Nacht zwischen zwei Wänden angebunden gehalten wurden.

Dieses Anbinden stammt aus den fernen Zeiten, als Pferde noch ausschließlich als Arbeitstiere gehalten wurden und artgerechte, dem Tier entsprechende Haltung noch kein Thema war.

Heute ist klar, dass die Ständerhaltung eine Qual für die bewegungsfreudigen, sensiblen Tiere darstellt und auf Dauer ihre Gesundheit schädigt.

Boxenhaltung

Höfe mit Boxenhaltung bieten den Pferden je eine Box, dafür wird der gesamte Stall in Boxen aufgeteilt. Meist haben Boxen gemäß gängigen Handreichungen eine Mindestgröße von 3,5 Metern im Quadrat – weniger sollte auch kleinen Pferden keinesfalls geboten werden. Sozusagen eine Erweiterung der Box bietet die sogenannte Paddockboxenhaltung:

Direkt von der Box aus hat jedes Tier Zutritt zu einem Auslauf im Freien, der etwa zwei- bis dreimal so groß ist wie die eigentliche Box. Das verschafft dem Tier mehr Bewegungsfreiheit und die Möglichkeit, frei zu entscheiden, ob es sich drinnen oder draußen aufhält. Über die Zäune hinweg halten die Tiere Kontakt, dennoch hat jedes Tier seinen eigenen, abgegrenzten Einzelbereich, sodass sie nicht im Herdenverband leben.

Beispiel Boxenhaltung

Laufstallhaltung

Die Laufstallhaltung – zu unterscheiden von der Offenstallhaltung – ist eine Pferdehaltung unter Dach, die aber die Tiere in einem Raum zusammenbringt. In großen, offen gestalteten Ställen leben die Pferde zusammen, werden zusammen gefüttert und getränkt. So kommt es zu einer Herdenbildung und stärkeren Sozialkontakten als in der Boxenhaltung.

Allerdings tun sich in dieser Version mitunter rangniedrige Pferde schwer, weil sie Machtkämpfen und Herausforderungen nur begrenzt ausweichen können. Der Vergleich all dieser Haltungsformen macht relativ klar deutlich, dass die bewegungsfreudige und gesellige Natur des Pferdes im Normalfall am ehesten durch die Offenstallhaltung, besonders im Bewegungsstall / Aktivstall, unterstützt wird.

Der Aktivstall

Bestimmt hast du bereits vom Konzept der Aktivstallhaltung gehört. Diese Ställe sind Offenställe, in denen die Pferdehaltung in Gruppen erfolgt. Die Tiere genießen dabei frische Luft, Freigang, Licht und ausreichend Bewegung.

Die Bewegungsfreudigkeit und Aktivität wird vor allem durch die Fütterungsmethodik angeregt. Die Fütterung passiert nämlich computer– bzw. zeitgesteuert und damit automatisch über 24 Stunden verteilt. Jedes Pferd trägt dazu einen Transponder an einem Fußband .

An unterschiedlichen Futterstationen werden Kraftfutter, Heu, Stroh und Wasser angeboten. Die Stationen sind dabei möglichst weit voneinander entfernt. So sind die Tiere praktisch dazu gezwungen, eine gewisse Strecke pro Tag zurückzulegen, um ihre Bedürfnisse zu stillen. Es ist damit eine Art Selbstbedienungssystem. Das Raufutter wird rund um die Uhr über zeitgesteuerte Heutimer angeboten. Außerdem ist es möglich, ältere oder rangniedrige und schwerfuttrige Tiere in einem Ad libitum-Bereich individuell nach zu versorgen.

Das Kraft und oder Mineralfutter werden in den Kraftfutterstationen verabreicht. Dazu betreten die Pferde einzeln die Station, werden über den Transponder erkannt und bekommen die vom Pferdebesitzer ausgewählte Ration an Futter. Der Besitzer kann die Gesamtmenge an Kraft- und Mineralfutter sowie die Anzahl der Mahlzeiten auf welche die Gesamtmenge aufgeteilt werden soll mit dem Stallbetreiber abstimmen. Außerdem kann er zwischen zwei Sorten auswählen, die als Kraftfutter angeboten werden.

Wesentlich ist, dass durch den Transponder genau erkannt wird, ob jedes Pferd seien Rationen abgeholt hat. Ist das eingestellte Maximum für ein Tier erreicht, kann an der jeweiligen Station kein Futter durch dieses Pferd mehr aufgenommen werden. Das betrifft allerdings nur die Kraftfuttergabe! Gleichzeitig erfährt man auch, wenn ein Tier zu wenig Kraftfutter abgeholt hat.

Besonders die Kraftfutterstationen erfreuen sich bei den Pferden größter Beliebtheit. Aus diesem Grunde sind sie so weit wie möglich von den Heutimern (Raufutterstationen) entfernt und schaffen so einen hohen Bewegungsanreiz. Über die Kraftfutterstationen lässt sich ebenfalls der Besuch der Weiden steuern. Es kann für jedes Pferd individuell festgelegt werden, ab welcher Tages- oder Uhrzeit es auf die Koppel darf. Abends kehren dann alle gemeinsam wieder in den Paddock-Bereich zurück.

Der Weiher bietet an heißen Tagen wunderbare Erfrischung und Abkühlung. Die Feuchtigkeit erhält die Elastizität der Hufe. Er wird gern genutzt und bietet den Tieren Abwechslung und Spaß.

Das Wälzen ist ein stark ausgeprägtes Bedürfnis eines jeden Pferdes. In der Sandgrube dürfen die Tiere genau diesem Bedürfnis nach Herzenslust nachkommen. Es wirkt wie eine Massage, wird als angenehm empfunden und regt dabei auch die Durchblutung an. Wenn es mal juckt, schafft ein „Bad“ in der Sandgrube Abhilfe.

Ruhebereiche als Rückzugsort haben einen hohen Stellenwert. Auch hier gilt: es muss genügend Raum für alle Pferde da sein, damit auch rangniedrigere oder schwächere Tiere ihren Platz zum entspannen haben.

Ein Aktivstall ist eine sehr gelungene Möglichkeit der artgerechten Haltung von Pferden.

Ein Aktivstall ist eine sehr gelungene Möglichkeit der artgerechten Haltung von Pferden.

Besitzern mit flexiblen Tagesabläufen kommt diese Haltung sehr entgegen.

Die Pferde erfreuen sich an den stetigen Sozialkontakten mit den Artgenossen. Freundschaften oder „Paarbeziehungen“ entwickeln sich. Die Artgenossen gehen sozusagen gemeinsam durchs Leben. Sie betreiben gegenseitige Fellpflege, wandern herum, dösen und spielen zusammen. Langeweile und Eintönigkeit existieren praktisch nicht mehr. Bei großen Herden erfolgt automatisch eine Bildung von mehreren Untergruppen.

Die kleinen, über den Tag verteilten Futterportionen werden gut vertragen und die Gefahr von Koliken sinkt. Braucht ein Pferd eine Extraportion Futter, kann das über die Fütterungsanlage gut umgesetzt werden, ohne dass es Neider gibt.

Die Tiere genießen Tageslicht und Frischluft. Sind sie müde, ziehen sie sich in den Ruhebereich zurück.

Da viele Bewegungsanreize geboten werden, sind die Pferde fitter, ausgeglichener und leistungsbereiter.

Verhaltensauffälligkeiten werden weniger oft beobachtet, da das Sozialleben und die Gegebenheiten sehr bedürfnisorientiert gestaltet sind. Koppen oder Weben kommt kaum mehr vor.

Der Kontakt Pferd Mensch ist stressfreier und harmonischer. Auch aggressives Verhalten tritt weniger auf.

Vorteile für den Reiter / Besitzer:

Für beruflich eingespannte Besitzer oder auch Mütter / Väter mit kleinen Kindern ist diese Haltungsform sehr geeignet.

Denn tägliche Besuche des Pferdes sind nicht nötig, da die Tiere genügend Bewegung und Sozialkontakte haben. Das schlechte Gewissen, es wieder mal nicht zum Pferdehof geschafft zu haben, kann damit getrost abgelegt werden und der Stresslevel für den Besitzer sinkt erheblich.

Ein Aktivstall ist eine sehr gelungene Möglichkeit der artgerechten Haltung von Pferden.

Futterverschwendung wird reduziert und das komplette Futter optimal verwertet. Es kann auf die Bedürfnisse eines jeden Pferdes eingegangen werden.

Der Arbeitsaufwand reduziert sich etwas und die Anwesenheits- und Arbeitszeiten sind flexibler wählbar.

Die Bedienung und Wartung des Fütterungscomputers kann online erfolgen. Eine Datenauslese über den Computer ist jederzeit möglich.

Die Tiere sind ausgeglichener, aufmerksamer und zeigen weniger Verhaltensauffälligkeiten. Koliken treten gar nicht, oder weniger oft auf.

Die Pferde gehen nach Absprache mit dem Besitzer (Zeit und Dauer) selbstständig auf die Koppel, können jederzeit die Koppel selbstständig wieder Richtung Paddock verlassen, müssen aber abends vom Anlagenbetreiber reingeholt werden.

Ein Aktivstall ist eine sehr gelungene Möglichkeit der artgerechten Haltung von Pferden.

Auch wenn das Aktivstall System sehr ausgeklügelt ist und die artgerechte Haltung der Pferde stark gegeben ist, ist doch der eine oder andere Aspekt von Nachteil:

Der Besitzer der Stallanlage muss wesentlich mehr Raum zur Verfügung haben als bei klassischer Boxenhaltung. Mit der Größe wächst auch der zeitliche Aufwand für die Pflege der Anlage. Die gesamte Zeitersparnis wird daher von den meisten Stallbesitzern als gering eingestuft. Geschätzt wird hier vor allem die gesteigerte Flexibilität (auch zeitlich).

Die Installation des Aktivstalls mit seiner technischen Ausstattung ist durchaus kostspielig und sollte gut durchkalkuliert sein. Ein Platz in einem Offenstall mit Aktivhaltung darf aber auch mehr kosten als eine Box.

Bei der Eingewöhnung neuer Gruppenmitglieder darf man nicht ungeduldig sein. Es könnte ein paar Tage bzw. Wochen dauern, bis das Pferd die Abläufe „erlernt“ hat und die Anlage stressfrei nutzen kann. In vielen Ställen werden Neulinge deshalb Schritt für Schritt an Herde und Technik herangeführt, bis sie schließlich 24 h mit ihr zusammen sind.

Da die Pferde nicht in einer fix zugeordneten Box sind, erfordert das Holen des Pferdes etwas mehr Zeit. Für jeden Reiter mag das nicht passend sein.

Fazit

Ein Aktivstall ist eine sehr gelungene Möglichkeit der artgerechten Haltung von Pferden.

Die Bedürfnisse eines Pferdes nach Bewegung und sozialen Interaktionen werden dabei in optimaler Weise erfüllt. Diese Form der Haltung trägt maßgeblich dazu bei, dass sich die Tiere wohlfühlen und glücklich in einer Herde zusammenleben. Des Weiteren bekommen die Pferde ausreichend Frischluft und Tageslicht ab.

Sicher ist, dass es dem Pferd auch dann gut geht, wenn es nicht täglich vom Besitzer besucht und geritten wird. Durch die viele Bewegung und die vielen Freiheiten, die mit einem Offenstall mit Aktivstallmodell gegeben sind, leben die Tiere zufrieden miteinander in der Gruppe. Es handelt sich damit um einen intelligenten Pferdestall mit vielen Vorteilen für Mensch und Tier.

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Aktivstall – was steckt dahinter?

Damit ein Pferdebetrieb sein Haltungskonzept Aktivstall nennen kann, müssen mehrere Voraussetzungen erfüllt sein:

  • Große Bewegungsflächen mit verschiedenen Funktionsbereichen
  • Verteilen von „Befugnissen“ unter den Pferden mithilfe eines Transponders am Fußband
  • Regelmäßige Fütterung der Tiere über 24 Stunden
  • Zusammenleben in Herden

Für eine bessere Vorstellung werden die einzelnen Punkte noch ausführlicher vorgestellt.

Große Bewegungsflächen mit verschiedenen Funktionen

Große Bewegungsflächen kennt man aus Offenstall-Konzepten. Den Tieren stehen hier großzügige Flächen zur Verfügung, auf denen sie sich frei bewegen können. Das Problem: Nicht jedes Pferd nutzt die ihm angedachte Freiheit auch. Manche Besitzer klagen immer wieder darüber, dass ihr Liebling von der Heuraufe nicht wegzubekommen ist und deshalb den ganzen Tag an derselben Stelle verharrt.

Der Aktivstall versucht, durch eine geschickte Nutzung der Fläche und Einrichtung verschiedener Funktionsbereiche den Pferden mehr Bewegung zu verschaffen. So werden häufig die Raufutter- und Kraftfutterstation sowie die Tränken an weit voneinander entfernten Stellen installiert, damit die Pferde zu mehr Laufwegen animiert werden.

Als Ruhe- oder Schlafbereich dienen große Unterstände.

Spezielle Angebote für das Pferd können das Angebot abrunden. Beispielsweise sorgt ein angelegter Weiher mit flach abfallenden Ufern für Abkühlung und Badespaß im Sommer, sowie dem befeuchten der Hufe. Ein großer Sandplatz wird von den Tieren sehr gerne zum Wälzen angenommen.

Bei der Planung eines Aktivstalls sollte stets darauf geachtet werden, dass die einzelnen Bereiche möglichst weit voneinander entfernt liegen. Dadurch bleiben die Pferde über den Tag verteilt immer in Bewegung, was ihrer natürlichen Lebensweise entspricht. Je nach Konzept gibt es weitere Bereiche wie spezielle Ruhezonen, Chillout-Boxen. Hier kann sich das einzelne Pferd selbstständig aus der Gruppe nehmen, seine Ruhe genießen und wann immer es möchte wieder der Gruppe beitreten.

Steuerung von Befugnissen mittels eines Transponders

Ein wesentlicher Bestandteil eines Aktivstalls sind Transponder, also kleine Chips, die von jedem Tier am Fuß getragen werden. Darauf werden individuelle Informationen gespeichert, die das Leben im Pferdestall steuern. Das betrifft einerseits die Fütterung, worauf im nächsten Abschnitt genauer eingegangen wird. Andererseits können die Zugänge zu bestimmten Bereichen verwaltet werden.

Auf diese Weise ist es möglich, beispielsweise Nachversorgungs- und Ruhezonen einzurichten, die nur von manchen Pferden betreten werden dürfen. So können sich ältere oder ruhigere Tiere zurückziehen, wenn ihnen der Trubel in der Herde zu groß wird. Des Weiteren kann dadurch auf die individuellen Bedürfnisse von älteren, zurückhaltenden, oder Rang niedrigeren Pferde eingegangen werden.

Die Transponder werden in der Regel an einem Fußband getragen. Die Bänder sind mit entsprechenden Plastikschnallen versehen, die bei starkem Zug brechen. Auf diese Weise wird gewährleistet, dass kein Tier mit dem Fußband hängenbleiben und sich verletzten kann.

Ein weiterer Vorteil der Transponder sind  die Kontrollmöglichkeiten für den Besitzer und den Betreiber des Pferdestalls. Mit Hilfe eines PC werden die abgerufenen Kraftfuttermengen protokolliert.

So können nach der Begutachtung des Pferdes jederzeit die Futtermengen dem individuellen Bedarf angepasst werden.

Automatische Fütterung der Tiere

Wie bereits erwähnt stellt die automatische Fütterung der Pferde einen wesentlichen Bestandteils des Aktivstalls dar. Das bedeutet, dass die Futtermenge in jedem Fall durch automatisch öffnende Schieber und Tore reglementiert wird. Je nach Pferdestall kommen verschiedene Varianten zum Einsatz:

Eine verbreitete Möglichkeit ist die zeitliche Steuerung von mehreren Heuraufen, an denen alle Pferde gleichzeitig Raufutter aufnehmen können. Durch die zeitliche Beschränkung wird verhindert, dass manche Pferde den ganzen Tag an der Raufe verbringen und sich stattdessen auch zu anderen Bereichen bewegen.

Kraftfutter kann zusätzlich über Fütterungsautomaten ausgegeben werden. Dafür wird auf dem Transponder jedes einzelnen Tieres hinterlegt, wie viele Portionen Kraftfutter es über den Tag verteilt zu sich nehmen darf. Kommt das Tier zum Automat und hat es die entsprechende Berechtigung, wird das Kraftfutter freigegeben. Über den Transponder kann sogar eingestellt werden, wie viel Zeit zwischen den einzelnen Portionen liegen muss.

Der Besitzer und der Betreiber des Pferdestalls haben hier die Möglichkeit zu kontrollieren, ob ein Tier die gesamte vorgesehene Kraftfuttermenge auch abgerufen hat. Stellt man fest, dass ein Großteil des Futters im Automaten verblieben ist, müssen gegebenenfalls die Zeitfenster dem Rhythmus des Pferdes angepasst werden.

Eine andere Möglichkeit ist es, auch das Raufutter individuell auf die Pferde im Aktivstall abzustimmen. Eine selektive Nachversorgung von schwerfuttrigen, älteren oder Rang niedrigen Tieren in einem sogenannten Selektionsbereich ist möglich. Hier kann Raufutter Ad-Libitum aufgenommen werden.

Zusammenleben in Herden

Ein letzter Punkt, der einen Aktivstall ausmacht, ist das Zusammenleben der Tiere in einer möglichst gleichbleibenden Herde.

Auf der großzügigen Paddockfläche können die Vierbeiner selbstständig Sozialkontakte pflegen, miteinander interagieren und sich bei Bedarf auch aus dem Weg gehen.

Wünschenswert wäre es, die Zusammenstellung der Herde möglichst konstant zu halten, aber natürlich ist das in einem Pferdestall oder einer Pferdepension mit Einstellern nur bedingt umsetzbar. Trotzdem sollte darauf geachtet werden, dass innerhalb der Herde kein zu großer Wechsel herrscht und dass neue Herdenmitglieder mit ausreichend Zeit integriert werden, sodass es unter den Tieren nicht zu anhaltenden Unruhen kommt.

Welche Bedürfnisse hat ein Pferd?

Um zu ermitteln, welche Voraussetzungen für eine artgerechte Haltung von Pferden gegeben sein sollten, betrachtet man am besten die Lebensweise von wild lebenden Tieren. Hier verhalten sich die Vierbeiner so, wie es die Natur für sie vorgesehen hat und wie es ihren Bedürfnissen entspricht.

Echte Wildpferde gibt es mittlerweile nur noch wenige, früher jedoch besiedelten sie den ganzen Kontinent. Ob heiße, trockene Steppen oder karge, kalte Landschaften – Pferde konnten sich ihren Umweltbedingungen anpassen, vorausgesetzt, es stand genügend Nahrung zur Verfügung.

Und da die Vierbeiner von Natur aus auf weniger gehaltvolles Steppengras spezialisiert sind, fanden sie beinahe überall genug zu fressen.

Durch die zunehmende Domestizierung durch den Menschen nahm die Zahl echter Wildpferde immer mehr ab. Heute sind sie nur noch in Afrika und Asien beheimatet, auch wenn es zahlreiche Versuche auf der ganzen Welt gibt, Wildherden zu halten und zu beobachten. Die berühmtesten Beispiele hierfür sind wohl die Mustangs in Amerika, doch auch in Deutschland finden sich beispielsweise mit den Dülmener Wildpferden oder einer Herde von Przewalski-Pferden in Erlangen noch recht ursprüngliche Herden.

Obwohl der Mensch hier regulierend in das Herdenleben eingreift, indem beispielsweise Hengst-Jährlinge aus der Herde abgesondert werden oder in starken Wintern zusätzliches Raufutter angeboten wird, kann man dennoch gut erkennen, wie sich Pferde in annähernd freier Wildbahn verhalten. Die folgenden 4 Grundsätze sollten daher bei einer möglichst artgerechten Haltung von Pferden berücksichtigt werden:

Ausreichende Bewegung

Wildpferde sind fast den ganzen Tag in Bewegung. 12 bis 17 Stunden täglich verbringen sie damit, sich gemächlich fressend fortzubewegen. Dabei legen sie weite Strecken zurück.

Da die Vierbeiner Fluchttiere sind, bei Angriffen durch Feinde also ihre Schnelligkeit nutzen, kommt ihnen dieses Verhalten zugute:

Ein liegendes Pferd benötigt ein paar Sekunden, bis es aufgesprungen ist und flüchten kann – wertvolle Zeit, die im Zweifelsfall über Leben und Tod entscheiden kann. Ist das Pferd jedoch bereits auf den Beinen, müssen nur die Muskeln gespannt werden, um in den Fluchtmodus überzugehen.

Kleine, aber häufige Futtermengen

Wie gerade erwähnt fressen Wildpferde fast den ganzen Tag lang. Da sie jedoch häufig in kargen Steppen unterwegs sind, wo der Grasbewuchs nicht besonders üppig ist, nehmen sie eher kleine Mengen an Futter auf, diese jedoch sehr häufig.

Während das Pferd gemächlich von Grasbüschel zu Grasbüschel schlendert, hat es genügend Zeit, um die aktuelle Portion ausreichend einzuspeicheln und zu kauen. Das wiederum wirkt sich positiv auf die Verdauung aus, Koliken kommen bei diesem Fressverhalten so gut wie nie vor.

Auch dieses Verhalten macht Sinn, wenn man bedenkt, dass Wildpferde jederzeit fluchtbereit sein müssen.

Hätten sie sich jedoch erst vor wenigen Minuten den Bauch vollgeschlagen, würde sich das nicht nur negativ auf die Laufleistung auswirken, auch die Gefahr einer Kolik oder anderer Erkrankungen im Magen-Darm-Trakt würde erheblich steigen.

Das natürliche Fressverhalten von Wildpferden ist demnach besonders schonend und sollte, wenn möglich, bei der Pferdehaltung berücksichtigt werden.

Sozialkontakte

Pferde sind Herdentiere und brauchen den Kontakt zu Artgenossen genauso sehr wie der Mensch. In freier Wildbahn bilden sie Sozialverbände, in dem jedes Pferd seine Rolle zugeteilt bekommt. Unabhängig davon konnte beobachtet werden, dass sich in Herden auch Freundschaften zwischen einzelnen Pferden oder Gruppen entwickeln.

Die Leitung innerhalb einer Herde übernimmt die sogenannte Leitstute, selten können es auch mehrere Leitstuten sein. Sie zeichnet sich durch besondere Stärke, aber auch Umsicht gegenüber ihren Artgenossen aus. Das männliche Pendant dazu ist der Leithengst.

Er spielt jedoch hauptsächlich für die Fortpflanzung innerhalb der Herde eine wichtige Rolle. Im Falle eines Angriffs durch Feinde verteidigt er die Gruppe, während die Leitstute meist die restlichen Tiere während der Flucht anführt.

Männliche Nachkommen, also Junghengste, werden aus einer bestehenden Herde vertrieben, wenn sie alt genug sind.

Häufig schließen sich mehrere dieser Hengste dann zu einer „Junggesellenherde“ zusammen – so lange, bis sie versuchen, den Althengst einer bestehenden Herde zu vertreiben und seinen Platz einzunehmen. Viele Hengste bleiben jedoch ihr Leben lang „Junggesellen“ und nehmen nie den Platz eines Leithengstes ein. (In unserem Aktivstall ist die Bildung von Hengstgruppen, oder die Haltung von Hengsten nicht vorgesehen.)

Pferde sind also in jedem Fall auf regelmäßige Sozialkontakte angewiesen. Haben sie diese nicht, ergeht es ihnen wie uns Menschen:

Die Seele leidet, das Tier wird unausgeglichen und kann langfristig krank werden. Durch eine artgerechte Pferdehaltung in Gruppen tragen Halter hingegen erheblich zum Pferdewohl bei.

Verschiedene Bereiche für verschiedene Bedürfnisse

Wildpferde bewegen sich innerhalb eines großen Radius. Beobachtungen haben ergeben, dass sie für verschiedene Bedürfnisse regelmäßig verschiedene Orte aufsuchen. So befinden sich die Ruhe- und Schlafplätze in der Regel fernab der Fressstellen, häufig an geografisch geschützten Stellen. Das kann ein dichter Wald sein, in dessen Dickicht sie vor Feinden Schutz suchen, oder aber auf schwer zugänglichen Hochebenen, auf denen Feinde schon von Weitem gewittert werden würden.

Darüber hinaus hat der Wechsel zu einem Schlafplatz noch einen anderen Grund:

Auf den Steppen, auf denen untertags gegrast wird, befinden sich naturgegeben auch die Ausscheidungen der Tiere. Diese sind für Feinde jedoch leicht zu wittern und würden sie, wenn die Wildpferde nicht eine andere Stelle aufsuchen würden, auf direktem Weg zur Herde führen.

Neben Fress- und Ruheplätzen haben Wildpferde in der Regel noch feste Wasserstellen, an die sie regelmäßig zurückkehren. Zwischen den einzelnen Bereichen findet man häufig ausgetretene Pfade, die belegen, dass die Tiere die Stellen in festen Abständen aufsuchen.

Neben verschiedenen Bereichen gehört zu einer artgerechten Pferdehaltung auch das Erleben verschiedener Witterungen – mit allen Konsequenzen. Wildpferde haben keine festen Unterstände, in die sie sich bei Regen zurückziehen. Sie sind aufgrund ihrer Fellstruktur in der Lage, annähernd jeder Witterung standzuhalten, und tun das auch gerne.


Eine weitere Verhaltensweise von Wildpferden, die teilweise mit der Witterung zusammenhängt, ist das Wälzen. Die Gründe dafür sind vielseitig:

Pferde wälzen sich, wenn sie geschwitzt haben – vorzugsweise in Sand oder sogar Schlamm, um die Haut abzukühlen. Durch das Wälzen können sie ihren Geruch verbreiten und nutzen dies zur Reviermarkierung gegenüber anderen Herden. Außerdem stellt das Herumrollen im Sand oder Matsch eine Methode zur Fellpflege dar.

Schmutzverkrustungen und lose Haare lösen sich, der unebene Untergrund macht das Wälzen zur genussvollen Massage.

Welche Bedürfnisse hat der Halter?

Bestimmt hast Du jetzt zumindest eine grobe Vorstellung, wie Wildpferde ganz ohne menschliche Einflüsse leben. Die artgerechte Pferdehaltung sollte versuchen, dieser Lebensweise so nahe wie irgendwie möglich zu kommen. Bevor das Konzept der Aktivställe genauer vorgestellt wird, bei dem das Pferdewohl in seiner urtümlichsten Form im Mittelpunkt steht, sollte auch noch die andere Seite der Pferdehaltung betrachtet werden, nämlich der Besitzer. Welche Bedürfnisse haben Besitzer / Reiter und lassen sie sich mit einer artgerechten Pferdehaltung in Einklang bringen?

Bedürfnisorientierte Haltung

An oberster Stelle steht für die meisten Besitzer die Bedürfnisbefriedigung ihrer Tiere. Sie sind Lebewesen, die Eigenheiten und Launen haben und sensibel auf unsere eigenen Stimmungen reagieren. Zwischen Pferd und Reiter entsteht ein unsichtbares Band, das weit über eine reine Sport-Zweckbeziehung hinausgeht.

Der Wunsch vieler Besitzer / Reiter , ihren Tieren ein zufriedenes und glückliches Leben zu ermöglich, deckt sich also mit dem Wunsch der Pferde nach einer artgerechten Haltung.

Aus diesem Grund ist die Zufriedenheit der Tiere für viele Besitzer die oberste Maxime. Das Pferd soll ein möglichst langes, erfülltes Leben haben, sich einer robusten Gesundheit erfreuen und im richtigen Maß gefordert und gefördert werden. Dabei handeln die Besitzer stets nach bestem Wissen und Gewissen. Bei bestehenden Krankheiten werden meist weder Kosten noch Mühen gescheut, um dem geliebten Tier Linderung zu verschaffen.

Zusammenarbeit und Leistung

Neben der Bedürfnisbefriedigung wünscht sich der Besitzer / Reiter jedoch in der Regel ein gewisses Maß an Zusammenarbeit. Sei es die Teilnahme an Turnieren, ausgedehnte Ritte durch die Natur oder verschiedene Trick-Lektionen – jeder Halter hat Vorlieben, die er mit seinem Pferd umsetzen möchte. Dabei ist klar, dass an ein Sportpferd andere Anforderungen gestellt werden als an ein Freizeitpferd.

Manchmal werden diese verschiedenen Anforderungen als Grund genannt, warum auf eine möglichst artgerechte Haltung von Pferden verzichtet wird – zugunsten anderer Ziele, wie argumentiert wird. Tatsächlich ist es aber so, dass ein Pferd – und auch jedes andere Tier – umso leistungsfähiger und leistungsbereiter ist, je mehr auf seine Zufriedenheit geachtet wird. Man denke nur einmal an sich selbst: Auch uns geht die Arbeit am leichtesten von der Hand, wenn es uns gut geht, unsere Grundbedürfnisse erfüllt sind und uns keine akuten Sorgen belasten.

Eine Optimierung der Haltungsbedingungen kann also langfristig die Zusammenarbeit zwischen Pferd und Reiter sowie die Leistungsfähigkeit und -bereitschaft des Tieres sogar erhöhen.

Vereinbarkeit mit dem Alltag

Die Haltung von Pferden ist nicht nur kosten-, sondern vor allem zeitintensiv. Die Tiere müssen mit Futter und Wasser versorgt werden, und das nicht nur einmal am Tag. Hinzu kommt die Bewegung der Vierbeiner, um ihrem natürlichen Bewegungsdrang gerecht zu werden. Damit Bewegung, zumindest unterm Sattel, aber überhaupt möglich ist, steht zunächst das Putzen des Tieres an, was je nach Wälz-Freudigkeit des Pferdes durchaus einige Zeit in Anspruch nehmen kann.

Je nach Haltungsform steht dann noch das Ausmisten oder Abäppeln der Standflächen auf dem Programm, möglicherweise muss der Reitplatz oder die Halle nach Benutzung gerecht werden und das Zubehör wie Sattel und Trense möchte ebenfalls regelmäßig gepflegt werden. Zusatztermine, wie sie durch den Tierarzt oder Hufschmid anfallen, sind hier noch gar nicht mit eingerechnet.

Fakt ist, wer ein oder mehrere Pferde hält, benötigt viel Zeit. Fakt ist aber auch, dass es abseits des geliebten Tieres noch andere Termine gibt, an die man gebunden ist. Ein unerwartetes Meeting in der Arbeit, ein spontaner Kinderarztbesuch mit den Sprösslingen oder eine ungeplante Autoreparatur können Pferdebesitzer deshalb schnell ins Schwitzen bringen.

Um das Pferdewohl auch an solchen terminlich schwierigen Tagen zu garantieren, greifen Besitzer deshalb häufig auf verschiedene Serviceleistungen des Pferdebetriebs zurück. So wird das Füttern häufig von den Stallbesitzern erledigt und auch das Ausmisten oder Abäppeln der Bewegungsflächen ist häufig in den Einstellkosten enthalten.

Wer zudem auf eine möglichst artgerechte Haltung von Pferden setzt, achtet darauf, dass eine ausreichende Bewegung auch an solchen Tagen gewährleistet ist, an denen man es nicht in den Pferdestall schafft.

Obwohl die Bedürfnisse von Pferd und Besitzer also scheinbar teilweise recht gegensätzlich sind – viel Bewegung des Tieres bei überschaubarer Freizeit des Besitzers / Reiters beispielsweise – können sie mit der geeigneten Haltungsform dennoch in Einklang gebracht werden. In Aktivställen wird versucht, die artgerechte Haltung von Pferden so weit wie möglich zu optimieren, was gleichzeitig in vielen Punkten den Wünschen des Besitzers entgegenkommt.

Ist jedes Pferd für Aktivställe geeignet?

Prinzipiell lautet die Antwort: ja!

Da es sich um ein besonders artgerechtes Konzept handelt, ist natürlich auch (so gut wie) jedes Pferd für die Unterbringung geeignet. Voraussetzung ist eine vernünftige Eingewöhnung. Bestehende Herden sind feste Sozialverbände, in die neue Mitglieder nicht einfach so aufgenommen werden, nur weil der Mensch das gerne hätte. Eine gute Möglichkeit stellen deswegen Integrationsboxen dar, in denen Neuankömmlinge während der ersten Zeit untergebracht werden. So können sich die Herde und das neue Tier kennenlernen, ohne dass es zu Auseinandersetzungen kommen kann.

Jetzt kommt das Aber:

Ältere Tiere, die ihr bisheriges Leben überwiegend in Einzelhaltung verbracht haben, tun sich erfahrungsgemäß in Aktivställen sehr schwer, weil sie ihr natürliches Sozialverhalten verlernt haben. Für diese Pferde sollte wirklich gut überlegt werden, ob der Stress der Integration gerechtfertigt ist oder ob nicht doch vielleicht Zwischenlösungen besser geeignet wären.

Studien haben ergeben, das auch für Sportpferde die Haltung in Aktivställen von großem Vorteil sein kann.

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Gerne stehen wir für Fragen zur Verfügung und zeigen dir unseren Pferdebetrieb, wo das Pferdewohl oberste Priorität hat.

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Den richtigen Reitstall für mein Pferd finden

So gelingt der Neustart in artgerechter Haltung

Wenn der Reitstall gewechselt wird oder Du dein erstes Pferd anschaffst, steht eine aufregende Zeit für Mensch und Tier bevor. Die Gründe für die Suche nach der passenden Unterkunft sind vielfältig:

Mal ist es die Neuanschaffung vom Pferd, mal ziehen Besitzer selbst um und schauen deshalb nach einem neuen Aktivstall. Andere kommen über das Thema artgerechte Haltung zu dem Schluss, dass für ihr Pferd ein Bewegungsstall das Beste ist.

Doch welcher Grund auch immer den Anlass bildet, so muss die eigentliche Stall-Auswahl sorgfältig getroffen werden, damit sie zu den individuellen Bedürfnissen von Tier und Besitzer passt. Als kleine Entscheidungshilfe haben wir Dir im folgenden Artikel eine Checkliste Reitstall zusammengestellt. Daneben gibt es eine Übersicht über die verschiedenen Haltungsformen und ihre Vor- und Nachteile sowie nützliche Infos zum Thema Anschaffung eines Pferdes.

Eine gute Wahl für ein langes Pferdeleben:
Auf dem Weg zum neuen Reitstall

Ein gutes Pferdeleben hängt von vielen Faktoren ab. Wie alt ein Pferd werden kann, ist beispielsweise von seiner Rasse abhängig. Doch nicht nur, denn auch und gerade die den Bedürfnissen angemessene Haltung wirkt sich entscheidend aufs Wohlbefinden und die Gesundheit des Tieres aus. Durchschnittlich werden Pferde zwischen 20 und 35 Jahre alt. Der Rekordhalter, Wallach Old Billy aus Großbritannien, hält mit 62 Jahren einen einsamen Rekord.

Robustpferderassen, darunter Ponys, leben besonders lange, sehr große Rassen und Kaltblüter etwas kürzer. Doch über alle Rassen hinweg herrscht eine Gemeinsamkeit:

Für ein langes und möglichst glückliches Pferdeleben braucht es die artgerechte Haltung. Pflege und Fütterung, die gesamte Haltung haben nachweislich Einfluss darauf, wie lange dein Pferd gesund bleibt und welche Lebensdauer es haben wird.

Darum ist die ausgewogene und gesunde Ernährung selbstverständlich. Beim Thema Haltung bieten Reitställe verschiedene Varianten an, zwischen denen genau abgewogen werden sollte. Und natürlich muss immer im Einzelfall entschieden werden.

Hast Du Dich für eine der Haltungsformen entschieden, ist der Blick auf den einzelnen Pferdestall und die Bedingungen, die dort geboten werden, entscheidend. Wir haben die einzelnen Punkte, die Du auf der Stall-Suche bedenken solltest, einmal übersichtlich zusammengestellt.

Checkliste Reitstall

Wichtig für den Mensch: Wie groß darf die Entfernung vom eigenen Zuhause bis zum Stall sein, welches Budget steht zur Verfügung, brauchst Du zusätzliche Angebote wie etwa eine beheizte Sattelkammer, oder Reiterstube?

Qualitätsmerkmale des Hofes: korrekte Futterlagerung, hochwertiges Futter, genug Fressplätze für jedes Tier, eventuell Zusatzleistungen für kranke oder alte Pferde.

Haltungsform: Entscheide Dich für eine der Haltungsformen – Infos dazu findest Du weiter unten.

Futtermanagement: Was und wie wird gefüttert?

Reitplatz oder Halle: welche Bewegungsräume gibt es?

Ausreitmöglichkeiten: Wie sieht das Gelände für Ausritte ins Grüne aus?

Zusatzleistungen: Welche Angebote gibt es, beispielsweise Vorstellung beim Hufschmied, spezielle Fütterungen im Bedarfsfall?

Budget: Prüfe genau das Preis-Leistungs-Verhältnis. Zur grundsätzlichen Boxenmiete kommen oft noch Aufschläge für diverse Leistungen hinzu, die den Preis in die Höhe treiben, zum Beispiel Weidegang, Stallarbeiten, die übernommen werden sollen, und ähnliche Angebote.

Ein Pferd zieht um

Die Checkliste für den großen Tag

Der Stall ist gefunden, der Umzug ins neue Zuhause steht an. Was ist jetzt noch zu tun? Damit Du und Dein Pferd diesen aufregenden Schritt möglichst harmonisch und angstfrei gehen könnt, lohnt sich die gründliche Vorbereitung.

Die folgende Checkliste Pferdeumzug zeigt Dir, auf welche Punkte Du achten solltest:

Packen vor dem Umzug: Plane genug Zeit ein, um alle Habseligkeiten zu verpacken und zu transportieren. Sichte vorher alles, was mit soll, um sicherzustellen, dass genug Platz im Transporter ist.

Kalkuliere genug Zeit für den eigentlichen Umzug ein. Zeitdruck machen Mensch und Tier nervös.

Statte den Transporter mit Heu und Einstreu aus, damit das Pferd unterwegs beschäftigt ist.

Sorge dafür, dass das Pferd bei der Ankunft in einen ruhigen Einzelbereich gebracht wird, um sich zu erholen.

Gib dem Tier genug Eingewöhnungszeit, in der Du es aufmerksam beobachtest. Es kann 2 bis 8 Wochen dauern, um sich an die neue Umgebung zu gewöhnen. Gehe die Eingewöhnung in die neue Herde Schritt für Schritt an, immer individuell orientiert an der aktuellen Situation.

Dein erstes Pferd?

So findest Du den richtigen Reitstall für deinen Vierbeiner Egal, ob Bewegungsstall oder Boxenhaltung: Wer sich zum ersten Mal ein Pferd kauft, für den stehen aufregende Zeiten bevor. Damit der Start gelingt, planst Du am besten gründlich voraus und checkst die folgende Liste. Sie hilft dir bei der Auswahl und Planung – denn die Entscheidung für ein solches Tier bringt eine jahrzehntelange Verantwortung mit.

Achte auf die Auswahl eines seriösen Züchters

Besorge die nötige Grundausstattung, bevor das Pferd ankommt

Kümmere dich um die nötigen Versicherungen

Finde einen geeigneten Tierarzt, möglichst in der Nähe

Auch ein Hufschmied ist nötig

Achte vor dem Kauf auf den Equidenpass, der für jedes Tier vorhanden und korrekt ausgefüllt sein muss

Ziehe Bilanz: Welche Erfahrungen mit Pferden, wie viel Zeit, wie viel Geld bringst du mit, wie viel Verantwortung willst und kannst du übernehmen – danach wählst du Pferd und Haltungsform aus

Du hast noch Fragen zum Stallwechsel, zum Umzug oder der Haltung in unseren Ställen? Dann melde Dich gerne bei uns, wir helfen Dir weiter!